
Stimmen klonen
Wer Stimmen wie die von Donald Trump oder Putin klonen will hat in Zukunft leichtes Spiel. Die neusten Fortschritte in Hardware und künstlicher Intelligenz ermöglichen es bald jedem seine eigene Stimme und die der anderen zu klonen.
Zahlreiche Start-ups arbeiten an Systemen und Möglichkeiten, die versuchen, Stimmen zu klonen. Eines dieser Unternehmen ist Descript, das mit seiner Forschungsabteilung Lyrebird an Software-Tools für Medienmacher arbeitet. Die Idee ist es anhand von Sprachbeispielen, eine Algorithmus zu trainieren. Damit soll es künftigen Schauspielern und Podcastern möglich sein, bei der Nachbearbeitung von Aufnahmen Anschnitte von künstlicher Intelligenz sprechen zu lassen.
Ziel der Software ist es, den Leuten den Weg in die Aufnahmekabine zu ersparen. Andrew Mason, der Chef von Descipt, betont: „Unsere Software ermöglicht es stattdessen, Korrekturen einfach am Computer vorzunehmen, die zumeist richtig und echt klingen.“ Auf der Website von Lyrebird kann jeder das Tool an mehreren Testsätzen mit verschiedenen Probestimmen ausprobieren. Bei längeren Passagen kommt die Software manchmal ins Straucheln.
Stimmen klonen mit Künstlicher Intelligenz
Trotz künstlicher Intelligenz und schnellen Rechnern ist es immer noch zeitaufwendig, natürliche Klon-Stimmen zu erschaffen. Um mit Machine Learning den Zusammenhang von Buchstaben, Worten und den dazugehörigen Lauten richtig umzusetzen, braucht es derzeit noch 24 Stunden an akribisch transkribiertem Sprachmaterial. Alle Audioclips müssen von Hintergrundgeräuschen und anderen Stimmen bereinigt werden. Erst dann kann mit einer Trainingsdatenbank die Künstliche Intelligenz richtig trainiert werden. Dafür wird aber nicht nur die Klangfarbe der Stimme, sondern auch der Sprachrhythmus und die Sprachgeschwindigkeit übernommen.
Ein weiteres Unternehmen das Stimmen klonen will ist Resemble AI. Das Start-up wirbt auf Ihrer Website mit geklonten Stimmen von Barack Obama. Noch fehlt es diesen Stimmen an natürlichen Sprachfluss, einer Betonung von Silben und Wortenden. Ein YouTuber beweist mit seinen Videos, dass auch so mancher Amateur mit Klon-Stimmen überzeugen kann. Indem er Donald Trump fälscht und ihn z.B. Reviews abgeben lässt.
Wann Stimmen klonen zu einer Gefahr wird:
Geklonte Stimmen werden dann zur Gefahr, wenn Politiker und hohe Amtsträger gefälscht werden. Die Verbreitung solcher Stimmen in öffentlichen Medien, kann schwere Verunsicherung in der Gesellschaft hervorrufen. Ebenso könnten Politiker ihre eigenen echten Aussagen als Fake abstempeln und somit immer im besten Licht erscheinen. Fälle wie der Ibiza-Skandal wären schwerer nachzuweisen.
Geklonte Stimmen mit übereinstimmender Mimik in Videos kann, ein Gesellschaft spalten und manipulieren. Darum ist es wichtig eine gesunde Skepsis, gegenüber so manchem Video-Clip zu generieren. Ebenso müssen Menschen, die diese Technologie nutzen ein Verantwortungsbewusstsein haben und fragwürdige Anfragen ablehnen.
Positive Effekte des Stimmen klonen:
Menschen die an Parkinson oder einer Motoneuron-Krankheit leiden, können damit Ihre Stimme wiedererlangen. Die Stimmen von verstorbenen Künstlern oder Denkern können zurückgeholt werden. Dadurch könnte ein Stimmen App-Store entstehen, welcher jede erdenkliche Stimme beinhaltet.